Wir sind „sauer“
Übersäuerung, auch bekannt als Azidose, ist eine häufig übersehene Ursache vieler moderner Volkskrankheiten. In einer Welt, in der Stress, schlechte Ernährungsgewohnheiten und Umweltbelastungen alltäglich sind, bietet unser übersäuerter Körperzustand leider den idealen Nährboden für Infektionen und zahlreiche Gesundheitsbeschwerden.
Ein gesundes, neugeborenes Baby ist vollkommen basisch: Seine Haut, sein Urin und seine Ausscheidungen sind basisch, doch im Laufe unseres Lebens verlieren wir diesen Zustand zunehmend. Doch warum ist das so? Lasst uns einen Blick darauf werfen.
Verständnis von Säure-Basen-Gleichgewicht
Viele denken bei Übersäuerung als erstes an Sodbrennen. Doch wenn wir von „Übersäuerung“ des Körpers sprechen, meinen wir damit ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Organismus (Sodbrennen kann ein Symptom davon sein). Das Gleichgewicht zwischen sauren und basischen Stoffen in unserem Körper ist entscheidend für unsere Gesundheit. Und jedes Mal, wenn wir verarbeitete Lebensmittel, zu viel Zucker oder Fertiggerichte zu uns nehmen, fordern wir unseren Körper heraus, das Gleichgewicht wiederherzustellen. (Bild in voller Größe)
Das Leben in sauerstoffarmen Umgebungen, häufige Stresssituationen und die Zunahme von Umweltgiften setzen unseren Körpern zusätzlich zu. Die Folge? Unser natürliches Gleichgewicht gerät aus den Fugen. Wie lange wir in der Lage sind, die Übersäuerung zu kompensieren, hängt von der individuellen Konstitution, dem Lebensstil und den persönlichen Reserven ab.
Wenn wir uns nicht mehr wohl fühlen, gehen wir zum Arzt, der bei der Behandlung der Symptome hilft, doch solange wir eine mögliche Übersäuerung bei der Diagnose nicht in Betracht ziehen, bleibt die Ursache oft ungeklärt. Durch ein besseres Verständnis des pH-Wertes und seiner Auswirkungen auf den Körper können wir Maßnahmen ergreifen, um unser Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten und unsere Gesundheit zu schützen.
Was ist „Übersäuerung“?
Übersäuerung findet in den Körperflüssigkeiten statt. Der menschliche Körper besteht bei der Geburt noch zu etwa 95 % aus Wasser, wobei dieser Anteil im Erwachsenenalter auf etwa 70 % sinkt. Diese natürliche Abnahme ist darauf zurückzuführen, dass unsere Fähigkeit zur Speicherung von Wasser mit zunehmendem Alter nachlässt. Trotz dieser Reduzierung bleibt Wasser ein wesentlicher Bestandteil unseres Körpers, der bei einem durchschnittlichen Erwachsenen immer noch ungefähr 43 Liter ausmacht.
Der pH-Wert im Körper
Das Verständnis des pH-Wertes ist entscheidend für das Konzept des Säure-Basen-Gleichgewichts. Der pH-Wert misst, ob eine Lösung sauer, neutral oder basisch (alkalisch) ist. Ein pH-Wert von 7, wie bei Leitungswasser, gilt als neutral. Werte unter 7 sind sauer, während Werte über 7 als basisch angesehen werden. Ein gesunder Blut-pH-Wert liegt ebenfalls im leicht basischen Bereich um etwa 7,35 bis 7,45. Bereits kleine Abweichungen von diesem schmalen Bereich können zu gesundheitlichen Problemen führen.
Wenn aufgrund von Ernährung, Lebensstil oder Umweltfaktoren eine Übersäuerung im Körper besteht, sind die Regulierungsmechanismen des Körpers gefordert, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies kann jedoch nur bis zu einem gewissen Grad effektiv sein. Sind die Pufferkapazitäten einmal erschöpft, treten die ersten gesundheitlichen Beschwerden auf, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass der Körper die Säurebelastung nicht mehr ausreichend kompensieren kann.
Symptome der Übersäuerung
Die ersten Anzeichen einer Übersäuerung sind oft subtil und werden leicht übersehen. Sie fühlen sich müde, energielos und antriebsarm. Mit der Zeit können daraus schwerwiegende Gesundheitsprobleme entstehen, da der Körper immer weniger in der Lage ist, effektiv zu kompensieren.
Zu den häufigsten Symptomen zählen Sodbrennen, chronische Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Muskel– und Gelenkschmerzen sowie eine generelle Abnahme der körperlichen Vitalität. Viele Menschen greifen dann zu Medikamenten, die das Problem der Übersäuerung oft noch verschärfen können
Wie kommt es zu Übersäuerung?
Im Lauf unseres Lebens entwickeln wir ungünstige Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, doch selbst wenn wir uns gesund ernähren und ausreichend trinken, können wir kaum verhindern, dass unsere Nahrung synthetische Inhaltsstoffe enthält und wir Umweltgiften ausgesetzt sind.
- Ernährung: Unsere Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Übersäuerung des Körpers. Der übermäßige Konsum von tierischem Eiweiß, Sojaprodukten, Teig- und Backwaren, Zucker sowie Getränken mit Kohlensäure, Koffein und Alkohol trägt zur Übersäuerung bei. Zusätzlich belasten synthetische Zusatzstoffe in unserer Nahrung unseren Organismus.
- Lebensstil: Ein unausgewogener Lebensstil, der durch zu wenig körperliche Aktivität oder durch übermäßigen Sport gekennzeichnet ist, sowie chronischer Stress und zu wenig Schlaf fördern ebenfalls die Übersäuerung.
- Krankheiten: Bestehende Gesundheitsprobleme wie Diabetes Mellitus oder Funktionsstörungen der Nieren und Lungen können den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen. Auch falsches Heilfasten und übermäßig restriktive Diäten tragen zur Übersäuerung bei.
- Wassermangel: Viele Menschen leiden unter chronischer Dehydration, da sie verlernt haben, auf ihren natürlichen Durst zu hören. Nicht ausreichend oder qualitativ schlechtes Wasser zu trinken, verschärft das Problem der Übersäuerung.
- Umweltfaktoren: Schadstoffbelastungen durch Verkehr und Industrie sowie mangelnde Luftqualität in geschlossenen Räumen mindern die regenerierende Kraft der Natur, was die Gesundheit weiter beeinträchtigt.
- Emotionale Belastungen: Der Ausdruck „sauer sein“ hat auch eine körperliche und eine emotionale Komponente. Anhaltender Stress, Unzufriedenheit, das Unvermögen zu vergeben und negative Emotionen können die körperliche Übersäuerung verstärken und unser Wohlbefinden beeinträchtigen.
Wie ihr der Übersäuerung entgegenwirken könnt
Eine bewusste Umstellung auf eine basenreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Reduktion von Stress sind entscheidend. Lernt, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und ihm das zu geben, was er braucht, um im Gleichgewicht zu bleiben. Einfache Anpassungen im Alltag können bereits eine große Wirkung haben und dazu beitragen, den Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren.
Basisches Wasser trägt dazu bei, das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu verbessern, indem es hilft, überschüssige Säuren zu neutralisieren. Zudem verbessert das Trinken von ionisiertem Wasser die Hydratation und die Entgiftung, was zu einer verbesserten Zellfunktion und einem gestärkten Immunsystem beitragen kann. Meine Empfehlungen für den besten pH-Wert zum Trinken, Kochen und vieles mehr, findet ihr ebenfalls in meinem Blog.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bekämpfung von Übersäuerung nicht nur eine Frage der richtigen Ernährung ist, sondern eine ganzheitliche Lebensweise erfordert. Unser Körper ist ein komplexes System, das bei guter Pflege hervorragend funktionieren kann.